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Inspirationen für die Retro-Party: 20er, 30er und 40er, 50er und 60er

Mann und Frau bei Retro-Party

Egal, ob man den Vintage-Style immer lebt, oder nicht: Eine Retro-Party geht eigentlich immer. Schon in Ausgabe 30 des Vintage Flaneurs gibt es viel zu dem Thema zu lesen: In Zeiten von Babylon Berlin und einschlägigen großen 20er Partys fragen sich viele: Kann ich mir die Roaring Twenties auch nach Hause holen? Und wie ist es mit den Jahrzehnten danach, was für Partypotential bieten sie? Wir bieten einige weitere Inspirationen!

Die Roaring 20s Retro-Party

Für die 20er Party gibt es im Moment zahlreiche öffentliche Beispiele. Sie ist daheim nicht ganz leicht zu rekonstruieren, da Sie auch von einer opulenten Umgebung lebt, aber möglich ist es. Ganz allgemein verbindet man eine gewisse Verworfenheit mit den 20ern. Getragen wird von den Damen „Flapper“-Kleidung: Kleider (je nach Anlass in verschiedenen Längen) mit Fransen oder Pailletten- und Perlenverzierungen, lange Perlenketten oder Kunstfellstolas gehören in der öffentlichen Wahrnehmung ebenso dazu wie Stirnbänder. Federboas sind so eine Sache: Von Verfechtern der Authentizität werden sie gehasst (vor allem die billigen, die immer Federn verlieren) – will man es originalgetreu muss man auf eine Marabu-Federstola zurückgreifen. Verboten sind Federboas aber natürlich nicht. Alternativ können Damen auch einen Dandystyle tragen, mit High Waist-Marlene Hosen, Hosenträgern und Herrenhemd, vielleicht sogar einem Zylinder. Das Makeup ist dramatisch und dunkel: schwarz umrandete Augen, dunkel geschminkte „Bienenstich-Lippen“, sehr schmale hoch gewölbte Augenbrauen. Typische Frisuren waren die Wasserwelle und ein kurzer Bob, möglicherweise mit Pony. Die Herren können auf den pomadisierten Seitenscheitel zurückgreifen und haben in der Garderobe eine Auswahl von Knickerbocker bis Smoking. Als Deko können Sie schauen, ob Sie sich beispielsweise ein Trichtergrammophon leihen können. Stoffbahnen in gedeckten Tönen, große Pflanzen und Jugendstil- und ArtDeco Muster passen in die Stimmung. Als Getränk bietet sich klassischerweise Absinth an. Musikalisch können Sie mit Charleston, Swing oder alten Schlagern (im Original oder z.B. von Max Raabe neu aufgelegt) punkten, wenn Sie es moderner mögen passt auch Elektroswing gut.

Die 30er und 40er: Von Diva bis Teeparty

Die 30er und 40er sind als Kriegsjahre nur bedingt gute Paten für ein Retro-Party Motto. Aber natürlich kann man auch mit diesen Dekaden arbeiten und zum Beispiel eine glamouröse Hollywood-Party mit Cocktails auf die Beine stellen. Oder wie wäre es mit einer verruchten Mafiaparty? So oder so: Hier können Sie die Diva (und den Gentleman) herauskehren. Auch sehr schön (und einfacher auszuführen) ist eine stilvolle Teeparty im Winter oder ein Picknick (vielleicht mit Retrofahrrad?) im Sommer. Das sind tolle Gelegenheiten, schicke Hüte und klassische Garderoben auszuführen. Das Make-up sollte hier etwas zurückgenommen und natürlich sein, die Lippen in einem klassischem aber nicht zu knalligen Rot. Als Frisur bietet sich zum Beispiel die Victory Roll an. Die Herren können leicht ein Outfit mit Flair zaubern, wenn sie auf Hosenträger und Westen zurückgreifen.

Mann und Frau im Retro Mafia Look
Aus Ausgabe 8 des Vintage Flaneurs, Fotografin: Sarah Tröster, Models: Heinz Chrom und Missy Queen, H&M: Rougerie, Illustration: Severuy Heyn

Die 50er und 60er: Rock’n’Roll oder Schlager?

Ein Kontrastprogramm dazu sind die verschiedenen Möglichkeiten, die 50er und 60er als Partymotto für eine Retro-Party aufzugreifen. Für Besucher, die mit Vintage privat nicht viel zu tun haben, ist die Party im amerikanischen Stil nach Art von Grease am einfachsten: Fröhlicher Rock’n’Roll, Polkadots oder sexy Highwaist-Caprihose oder Pencilskirt, es wird wild und alle kennen es und können mitmachen. Bunte Eiscreme passt so gut wie Diner-inspirierte Burger oder Milchshakes. Auch was die Schminke angeht, darf es hier mehr sein: Vom dicken schwarzen Lidstrich mit Wing bis hin zu knallig roten Lippen. Die Herren punkten mit Tolle, Jeans und Lederjacke.  Nicht ganz so gängig, aber auch schön, ist es, das Partymotto weniger amerikanisch aufzumachen. Dann sind die Kleider und Deko weniger bunt, alles etwas gediegener und klassischer. Das Toast Hawaii passt hier ebenso hin wie die berühmten Eier-Tomaten-Pilze. Vom Flair her darf es vordergründig etwas spießig sein. Gestrickte Pullunder, Cateyebrillen und Kleider bis über die Knie schaffen die richtige Atmosphäre, genau wie ein Plattenspieler oder Retro-Radio.

Weitere Inspirationen können Sie sich auch den 68ern holen, eine Hippieparty im Boho-Stil etwa. Oder wie wäre es mit einer Mini-Rock-Party mit Bienenkorbhaaren und blauem Lidschatten und Cord-Schlaghosen und Koteletten bei den Herren? Das ist sicher etwas, was Ihre Gäste nicht dauernd erleben. Auch die Disco-Ära kann spannende Impulse bieten und gibt Gelegenheit, den ganzen Abend Abba und die Bee Gees rauf und runter laufen zu lassen und eine Menge Glitzer zu tragen. In diesem Sinne: Lassen Sie es krachen!

(Bild oben aus Ausgabe 30 des Vintage Flaneurs von Peter Odefey, H&M: Esther Filarsky für GATO Hair, Models: Paula Walks und Mike Mustacho)

 

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